Pressemeldung

Millionen von Menschen sind in der vergangenen Zeit auf Betreiben der beiden Amtskirchen ermordet oder getötet worden. Allein in Europa waren dies Millionen von „Hexen“, Andersgläubigen und Opfern von Glaubenskriegen.

Nun fordert eine Würzburger Initiative nicht nur im Internet (kirchenopfer.de), dass, wie bei den Holocaust-Opfern, auch diesen Kirchen-Opfern offiziell ein Mahnmal errichtet wird.

Petra Duschner, eine Sprecherin der Initiative: »Diese Verbrechen dürfen sich niemals wiederholen. Deshalb fordern wir, ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche zu errichten, als sichtbares Zeichen gegen das Vergessen. Das Denkmal soll ein Zeichen des Erinnerns, des Gedenkens und der Scham setzen, ein Zeichen unserer Trauer, auch ein Zeichen unserer Geschichte.«

Kein Mahnmal der Welt wird dem Schmerz und dem Leid der ungezählten Kirchen-Opfer gerecht werden. Man erinnere sich nur an die schrecklichen Foltern der Inquisition und dem furchtbaren Leid, das unzähligen Frauen, Männern, auch Kindern und Greisen mit schrecklichen Foltermethoden angetan wurde. Wie viele Frauen wurden durch Folterwerkzeuge verstümmelt? Und wenn sie in ihren Verliesen die Verletzungen überlebt hatten, hat man sie zuletzt bei lebendigem Leibe verbrannt. Unglaublich, aber für all diese Opfer gibt es noch kein einziges Mahnmal. Duschner: »Wir bleiben in der Pflicht, für ein würdiges Gedenken der jeweiligen Schicksale zu sorgen. Das Mahnmal soll dazu aufrufen, dass so etwas wie die Inquisition, der Völkermord und die Verfolgung und Ermordung von Minderheiten in Deutschland nie wieder geschehen kann.«

Die Initiative stößt in der Bevölkerung auf offene Ohren. »Täglich erreichen uns Briefe mit der Frage nach Werbe- und Informationsmaterial zum Weitergeben«, berichtet Petra Duschner. »Auch Entwürfe, wie das Mahnmal aussehen könnte, sind eingetroffen.« Doch darüber soll der Bundeskulturminister entscheiden, meint Duschner. Ebenso über den Ort, wo das Mahnmal errichtet werden soll. Zwar seien, laut Duschner, in Würzburg die meisten Frauen hingerichtet worden, andererseits sei jetzt Berlin als Hauptstadt besonders prädestiniert. Doch auch das solle der Bundeskulturminister entscheiden.

Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth stellte in der Aussprache des Deutschen Bundestages zum Holocaust-Mahnmal die Frage: »Wie haltet ihr es mit den anderen Opfern?« Die Antwort für eine große Anzahl der Opfer dürfte dieses geforderte Mahnmal darstellen. Weitere Informationen versendet die Initiative kostenlos an alle Interessierten.

Adresse für Informationen und Unterstützung:
Petra Duschner, »Initiative Mahnmal für Kirchen-Opfer«, Prymstraße 1, 97070 Würzburg