Bibel

Lesen Sie selbst:

(aktueller Katholischer Katechismus, 1993)

»Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, wird mit dem Tod bestraft, der Ehebrecher samt der Ehebrecherin.« (3. Mose 20, 10)

»Wenn ein
Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben.« (3. Mose 20, 22)

»Ein Mann aber, der so vermessen ist,
auf den Priester, der dort steht, um vor dem Herrn, deinem Gott, Dienst zu tun, oder auf den Richter nicht zu hören, dieser Mann soll sterben.« (5. Mose 17, 12)

»Wenn ein unberührtes
Mädchen mit einem Mann verlobt ist und ein anderer Mann ihr in der Stadt begegnet und sich mit ihr hinlegt, dann sollt ihr beide zum Tor dieser Stadt führen. Ihr sollt sie steinigen und sie sollen sterben …« (3. Mose 22, 23-27)

»Wenn ein Mann einen
störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht auf die Stimme seines Vaters und seiner Mutter hört … sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben.« (3. Mose 21, 18-21)

»Männer oder Frauen, in denen ein Toten- oder ein
Wahrsagergeist ist, sollen mit dem Tod bestraft werden. Man soll sie steinigen …« (3. Mose 20, 27)

»Wenn sich die
Tochter eines Priesters als Dirne entweiht, so entweiht sie ihren Vater: sie soll im Feuer verbrannt werden.« (3. Mose 21, 9)

»
Jeder, der seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.« (3. Mose 20, 9)

»Ein Mann, der
mit einer Frau während ihrer Regel schläft … sollen beide aus ihrem Volke ausgemerzt werden.« (3. Mose 20, 18)

»Schläft einer
mit einem Manne, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft.« (3. Mose 20, 11-17)

»
Nimmt einer seine Schwester … und sieht ihre Scham und sie sieht die seine, … sollen beide vor den Augen der Söhne ihres Volkes ausgemerzt werden.« (3. Mose 20, 11-17)

„Gottes Wort“ oder „Priester-Latein“?

Obwohl deutlich ist, dass solche Aussagen wie oben nicht aus dem göttlichen Geist hervorgegangen sein können, und obwohl Aussagen, die dem Moses zugeschrieben werden, ganz offensichtlich nachträglich von Schriftgelehrten, also den damaligen Theologen, erfunden oder verfälscht wurden, halten beide Amtskirchen daran fest, dass die Bibel in ihrer Ganzheit von „Gott“ inspiriert sei.

Auch die hier dokumentierten Todes-Forderungen des so genannten Alten Testaments sind also nach katholischem Katechismus inspiriertes Wort Gottes und damit kirchlich verbindlich, wörtlich: »Das Alte Testament ist ein Teil der Heiligen Schrift, der nie aufgegeben werden kann. Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen bleibenden Wert, denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden.« (Katholischer Katechismus, 1993)

Aus diesem Grund hat sich z. B. auch Martin Luther, der Gründervater der evangelisch-lutherischen Kirche, bei seinen Hinrichtungsforderungen auf diese Bibelstellen berufen.

Neues Testament

Doch auch das Neue Testament enthält Passagen, die nicht mit der Botschaft der Gottespropheten des Alten Bundes und von Jesus von Nazareth übereinstimmen, darunter viele Meinungen des Kirchenlehrers Paulus oder von seinen Schülern, die ein kirchliches Herrschaftssystem anstrebten – im Gegensatz zu den Aposteln und Jüngern Jesu, denen es um eine Gemeinschaft des selbstlosen Dienens ging.
Ein Beispiel ist der Römerbrief des Paulus, Kapitel 13, 1.4: „Wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung Sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut.“

Mit diesem Bibelzitat hat die Kirche zu allen Zeiten das verbrecherische Treiben von Obrigkeiten (z. B. Diktaturen) geschürt oder gerechtfertigt. Umgekehrt erhielt die Kirche dafür in diesen Ländern staatliche Privilegien, die sie meist bis heute genießt.

P.S.: Jesus von Nazareth lehrte: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“

Weiterführende Literatur: Wie der Teufel in der Bibel hauste