„Seid furchtbar und mehret euch!“

Der Autor Karlheinz Deschner: Auch Tiere sind Opfer der Kirchen

„Seid furchtbar und mehret euch!“

Die Überschrift enthält keinen Tippfehler. Der bekannte Kirchenkritiker Karlheinz Deschner wandelt den Bibelspruch „Seid fruchtbar und mehret euch“ bewusst um in das Motto, gemäß dem der kirchlich indoktrinierte Ego-Mensch tatsächlich seine Geschichte gestaltete, in „Seid furchtbar und mehret euch“.

Karlheinz Deschner kommt in seinem Buch „Die beleidigte Kirche oder: Wer stört den öffentlichen Frieden?“ zu folgendem Ergebnis: „Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die … Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche.“

Seine klare Bestandsaufnahme gilt auch den Tieren, „… den am wenigsten geachteten, am meisten missbrauchten, den hilflosesten Wesen dieser Welt …“, wie er sie in seinem Buch „Für einen Bissen Fleisch“ nennt.
Deschner schreibt – unter dem vielsagenden Titel „Seid furchtbar und mehret euch!“ – über die Missachtung und Schändung der Tiere durch die Kirchen: „Da die Krone der Schöpfung der Mensch, die Krone des Menschen der Pfaffe ist, lässt sich von ihm für das Tier am wenigsten erhoffen.“ (S. 15)
Passend dazu verändert der Autor das biblische Wort „Seid fruchtbar und mehret euch“ gezielt in das Motto „Seit furchtbar und mehret euch“.

Tatsachen wie Tierversuche, brutale Tiertransporte, Massentierhaltung, Schlachthäuser, Jagd auf wehrlose Geschöpfe, von den Kirchen befürwortet, geduldet, sprechen für sich.
Tierschutzbewegungen entstanden und entstehen großenteils durch engagierte Menschen außerhalb der Kirchen. Deschner führt aus, dass „keinen Pfarrer Tierquälerei im Geringsten zu berühren scheint“ (S. 62) und weist darauf hin, dass in der Bibel auch dazu jede Menge Widersprüchliches steht.
An dieser Stelle taucht auch die berechtigte Frage auf nach dem Wahrheitsgehalt der Bibel insgesamt und nach dem Stellenwert von Menschen, denen die Natur und die Tiere am Herzen liegen. Denn über solche Menschen berichtet der Kirchenkritiker: „Und wo jemals ein längst vergessener Prophet ein Wort fallen ließ zugunsten des Viehs, wurde er noch schneller vergessen und niemals zur Kenntnis genommen von Kirchenvätern/Lehrern und Co.“ (S. 62)

Deschners Buch „Für einen Bissen Fleisch“ ist ein Plädoyer für die Tierwelt, das seit der Antike aktuell ist, denn schon der Philosoph Plutarch sagte: „Für einen Bissen Fleisch nehmen wir einem Tier die Sonne und das Licht und das bisschen Leben und Zeit, an dem sich zu freuen seine Bestimmung gewesen wäre.“ (S. 17)

Karlheinz Deschner, Für einen Bissen Fleisch – Das schwärzeste aller Verbrechen, ASKU-Presse, 18,00 €

Link zum Thema: Jesus und die ersten Christen waren Freunde der Tiere – https://theologe.de/theologe7.htm